Grundberührung, Auf Grund gelaufen, Grounding, Aufgelaufen, Festkommen, Freikommen für Hausboote, subjektive Tipps
Grundsätzlich
muss man sich an die Seezeichen halten und diese nicht zu nahe passieren. Möglichst
im großen Bogen umfahren. Bei schwierigen Stellen ganz langsam fahren. Das
Echolot ist nur ein früher Hinweis, denn wenn man aufläuft ist es ja schon zu
spät. Man sollte immer eine Papierkarte zur Übersicht benutzen. Die
elektronischen Karten sind nicht immer genau und lenken beim navigieren mit dem
Starren auf den kleinen Bildschirm auch zu sehr ab. Ein guter Ausguck und ein
navigieren nach den Seezeichen in der Natur ist vorteilhafter.
Ist man
trotz aller Vorsicht aufgelaufen, dann erst mal prüfen ob das Boot sicher ist
und kein Wasser macht. Also rund um das Boot loten oder mit dem Bootshaken
abtasten. Sollte das Boot Wasser machen, dann muss das Leck erstmal abgedichtet
werden, Kopfpolster oder Decke etc. Es ist ja klar, dass die gesamte Crew
Schwimmwesten anzieht. Falls wirklich ein Wassereinbruch erfolgt, dann Notruf
unter 112.
Ist es
seicht kann man in den „Bach“ steigen und mit vereinten Kräften das Boot in der
Auflaufrichtung wieder ins freie Wasser schieben, aber vorher die Leine
sichern. Möglichst Palstek um den
Oberkörper.
Dieselbe
Methode ist auch mit dem Dingi möglich, also alle ins Dingi und den Anker in
Richtung aus der man gekommen ist ausbringen.
Meist hilft es schon wenn das Boot durch das Aussteigen der Besatzung
geleichtert wurde. Aber nach Ausbringen des Ankers kann dann nur ein Crewmitglied
noch am Anker bzw. der Kette/Leine ziehen. Sollte eine Anker-Winsch vorhanden
sein, kann man auch diese mit Vorsicht benutzen.
Ist man
am Ufer aufgelaufen, dann wird da Ruder zum Land gelegt und die Maschine
vorsichtig auf voll voraus geschaltet. Das Heck müsste sich ins freie Wasser
bewegen, dann vorsichtig mit zurück weiterfahren.
Ist man
nur leicht aufgelaufen, weil man vorsichtig war, dann kann man mehrfach das
Ruder wechselseitig hart BB oder hart SB und dabei vorsichtig voll voraus
schalten. Dadurch wedelt das Boot fast und müsste freikommen, dann vorsichtig
mit zurück weiterfahren. Immer auf das Geräusch an der Schraube horchen, wenn
es laut wird, sofort auf Neutral schalten. In Tidengewässern wie den Norfolk
Broads kann man auch auf die Flut warten, die das Boot wieder freischwimmen lässt.
Wichtig
ist, falls man Schlepphilfe benötigt, nicht nur an einer Klampe festmachen,
sondern an mehreren oder noch besser mit einer Leine den ganzen Bootskörper
umfassen. Wenn eine Klampe ausreißt fliegt sie wie ein Geschoss durch die Luft
und ist sehr gefährlich.
Es ist
auf Flüssen auch immer wichtig gut die Wasseroberfläche zu beobachten, manchmal
schwimmen Baumstämme die schon fast unter Wasser liegen auf das Boot zu. Auch
leichtes Kräuseln des Wassers lässt auf eine Untiefe schließen. Wahrschau, also
ein guter Ausguck ist immer wichtig.
Sollte
jemand noch bessere Tipps haben, würden wir uns über einen Hinweis freuen.
In
unseren Waterway Guides (Kapitäns Handbücher) sind zu den wichtigsten Regeln,
Tipps, auch Schaubilder verfügbar.
Besonders
im Grand & Barrow Guide © gibt es viele praktische Tipps, auch über das
Mitführen eines 2 Meter langen Rundholzes zum Freihebeln bei Felsen. Viele Schaubilder, Skizzen finden Sie dort.
Bibliografie
http://www.locaboat.com/de/praktische-informationen/hausbooturlaub-in-italien-locaboat-blog.html
http://www.wassersport-akademie.org/Seemannschaft/CharterTippsHinweise/PraxisTipps/Ankern.aspx
http://www.wassersport-akademie.org/Seemannschaft/CharterTippsHinweise/PraxisTipps/Ankern.aspx
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