River Thames, Themse in England

River Thames, Themse in England
River Thames, Themse in England, "The Kings Highway"

Freitag, 30. Juni 2017

Grundberührung, Auf Grund gelaufen, Grounding, Aufgelaufen, Festkommen, Freikommen für Hausboote, subjektive Tipps

Grundberührung, Auf Grund gelaufen, Grounding, Aufgelaufen, Festkommen, Freikommen für Hausboote, subjektive Tipps

Grundsätzlich muss man sich an die Seezeichen halten und diese nicht zu nahe passieren. Möglichst im großen Bogen umfahren. Bei schwierigen Stellen ganz langsam fahren. Das Echolot ist nur ein früher Hinweis, denn wenn man aufläuft ist es ja schon zu spät. Man sollte immer eine Papierkarte zur Übersicht benutzen. Die elektronischen Karten sind nicht immer genau und lenken beim navigieren mit dem Starren auf den kleinen Bildschirm auch zu sehr ab. Ein guter Ausguck und ein navigieren nach den Seezeichen in der Natur ist vorteilhafter.
Ist man trotz aller Vorsicht aufgelaufen, dann erst mal prüfen ob das Boot sicher ist und kein Wasser macht. Also rund um das Boot loten oder mit dem Bootshaken abtasten. Sollte das Boot Wasser machen, dann muss das Leck erstmal abgedichtet werden, Kopfpolster oder Decke etc. Es ist ja klar, dass die gesamte Crew Schwimmwesten anzieht. Falls wirklich ein Wassereinbruch erfolgt, dann Notruf unter 112.
Ist es seicht kann man in den „Bach“ steigen und mit vereinten Kräften das Boot in der Auflaufrichtung wieder ins freie Wasser schieben, aber vorher die Leine sichern.  Möglichst Palstek um den Oberkörper.
Dieselbe Methode ist auch mit dem Dingi möglich, also alle ins Dingi und den Anker in Richtung aus der man gekommen ist ausbringen.  Meist hilft es schon wenn das Boot durch das Aussteigen der Besatzung geleichtert wurde. Aber nach Ausbringen des Ankers kann dann nur ein Crewmitglied noch am Anker bzw. der Kette/Leine ziehen. Sollte eine Anker-Winsch vorhanden sein, kann man auch diese mit Vorsicht benutzen.
Ist man am Ufer aufgelaufen, dann wird da Ruder zum Land gelegt und die Maschine vorsichtig auf voll voraus geschaltet. Das Heck müsste sich ins freie Wasser bewegen, dann vorsichtig mit zurück weiterfahren.
Ist man nur leicht aufgelaufen, weil man vorsichtig war, dann kann man mehrfach das Ruder wechselseitig hart BB oder hart SB und dabei vorsichtig voll voraus schalten. Dadurch wedelt das Boot fast und müsste freikommen, dann vorsichtig mit zurück weiterfahren. Immer auf das Geräusch an der Schraube horchen, wenn es laut wird, sofort auf Neutral schalten. In Tidengewässern wie den Norfolk Broads kann man auch auf die Flut warten, die das Boot wieder freischwimmen lässt.
Wichtig ist, falls man Schlepphilfe benötigt, nicht nur an einer Klampe festmachen, sondern an mehreren oder noch besser mit einer Leine den ganzen Bootskörper umfassen. Wenn eine Klampe ausreißt fliegt sie wie ein Geschoss durch die Luft und ist sehr gefährlich.
Es ist auf Flüssen auch immer wichtig gut die Wasseroberfläche zu beobachten, manchmal schwimmen Baumstämme die schon fast unter Wasser liegen auf das Boot zu. Auch leichtes Kräuseln des Wassers lässt auf eine Untiefe schließen. Wahrschau, also ein guter Ausguck ist immer wichtig.
Sollte jemand noch bessere Tipps haben, würden wir uns über einen Hinweis freuen.
In unseren Waterway Guides (Kapitäns Handbücher) sind zu den wichtigsten Regeln, Tipps,  auch Schaubilder verfügbar.

Besonders im Grand & Barrow Guide © gibt es viele praktische Tipps, auch über das Mitführen eines 2 Meter langen Rundholzes zum Freihebeln bei Felsen. Viele Schaubilder, Skizzen finden Sie dort.
Bibliografie